Foto: Kinder in Loumbila

SCHULE FÜR LOUMBILA
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Jahresbericht des Vereines Schule für Loumbila 2020

Leider hat sich das neue Virus auch in Burkina Faso ausgebreitet und eine massive Einschränkung der Aktivitäten im ganzen Land bewirkt. Die Bevölkerung ist aber vorwiegend jung und mittleren Alters, daher gibt es glücklicherweise auch nur wenige Corona-Todesfälle. Da es aber in Entwicklungsländern wie Burkina Faso im Gegensatz zu Europa kein soziales Auffangnetz gibt, geht es der Wirtschaft momentan durch die Ausgehverbote, Quarantänemaßnahmen und der Sperre sämtlicher Märkte sehr schlecht, und wie unser afrikanischer Projektleiter Dr. Issa Ouedraogo uns mitteilt, hat die Armut im Lande erheblich zugenommen.

Dank Ihrer Spende war es uns aber möglich, die finanzielle Unterstützung nicht unterbrechen zu müssen. Wir freuen uns daher besonders, dass die Kinder an der Schule gesund geblieben sind, und auch während dieser schwierigen Zeit unsere Lehrer nicht mittellos blieben. Wie wir aus aktuellen Berichten wissen, haben die meisten Lehrer in Burkina Faso seit März keine Gehälter mehr ausbezahlt bekommen. Die Kinder der diesjährigen Abschlussklassen dürfen ihren Unterricht bis zur staatlichen Prüfung Ende Juni fortsetzen und bereiten sich gerade intensiv darauf vor.

Dr. Issa Ouedraogo, Projektleiter in Burkina Faso und Dr. Gertrude Harrer, Obfrau des Vereins ‚Schule für Loumbila‘.

Unsere jährliche Reise nach Burkina Faso fand heuer wieder im Jänner, knapp vor Bekanntwerden des neuartigen Virusausbruches in China, statt. Unser Aufenthalt war daher noch unbeschwert, und wir konnten alle unsere Verpflichtungen und Kontakte im Sinne unseres Projektes abwickeln. Wir betonen, wie jedes Jahr, dass alle Reisekosten von den Reiseteilnehmern selbst getragen wurden.

Wie jedes Jahr übergaben wir den Kindern wieder neue T-Shirts für den Schulbesuch und die Schulanfänger erhielten zusätzlich das so wichtige Moskitonetz für zu Hause. Das Ihnen schon bekannte Schulfest anlässlich unseres Besuches war diesmal nicht nur sehr gut besucht, sondern auch besonders berührend und originell. Jede Klasse gab ihre eigene Darbietung in Form von Tanz und Gesang in Mooré, (wird von etwa der Hälfte der Bevölkerung gesprochen), damit es auch Eltern und Großeltern der Schulkinder verstehen können, und wurde für uns in bewährter Weise von unserem Freund Yacouba übersetzt. Besonders beeindruckend war ein Volkstanz der Mütter, als Anerkennung und Ausdruck des Dankes an uns für die Hilfe und Unterstützung.

Die neue Nähschule war im Jänner baulich bereits fertig gestellt und wartet nun auf die Inneneinrichtung, vor allem auf die Nähmaschinen, die sich noch auf dem Weg im Container nach Burkina Faso befinden. Durch die Corona-Krise stark verzögert konnte er vor Kurzem auf die Reise geschickt und auch der Transport finanziert werden. Wir sind sehr optimistisch, dass die Nähmaschinen bis zur Schuleröffnung im Oktober in Loumbila eintreffen werden. Zurzeit befindet sich ein kleines Wohnhaus für die neue Lehrkraft der Nähschule in Bau. Loumbila liegt weitab der Stadt Ouagadougou und ein tägliches Pendeln wäre für die neue Lehrkraft nicht möglich. Unser ursprünglicher Plan, die ‚École de Coutoure Elli‘ im Oktober 2020 mit Beginn des neuen Schuljahres zu eröffnen, scheint nun wirklich wahr zu werden! Das Interesse an der neuen Nähschule ist sehr groß und die Eröffnung wird kaum erwartet. Noch ist nicht sicher, wie das Schulgeld aufzubringen ist, aber wir hoffen, auch hier helfen zu können!

Inge Ellinger, Schriftführerin des Vereins ‚Schule für Loumbila‘ wurde am Tag des Schulfestes mit der Namensgebung für die neue Nähschule überrascht: École de Coutoure Elli‘ – so wie sie von unseren afrikanischen Freunden genannt wird.

Wir bedanken uns bei Herrn Issaka Zagré, einem Freund unseres Dr. Issa, der uns mit seinem Wissen und seiner Erfahrung bei der Planung, beim Bau, bei der Wahl der Lehrkraft, bei der Beschaffung der notwendigen Lehrmittel und beim Ausarbeiten des Lehrplanes ehrenamtlich beim Projekt ‚eine Nähschule für Lombila‘ unterstützt! Herr Zagré ist mit Österreich eng verbunden, da er vor 20 Jahren durch ein Stipendium in Mödling/NÖ an der HTL ausgebildet wurde. Der Umstand, dass er seither exzellent Deutsch spricht hat die Zusammenarbeit mit ihm für uns noch weiter erleichtert.

Dr. Andreas Wustinger reiste zum ersten Mal mit uns nach Burkina Faso.

Dr. Georg Harrer reiste heuer mit seinem Jugendfreund Dr. Andreas Wustinger nach Burkina Faso. Andreas ist Molekularbiologe und war beeindruckt vom Fachwissen unseres langjährigen Freundes Yacouba, der als Laborleiter an der Klinik von Dr. Issa Ouedraogo tätig ist. Ebenso von der Entwicklung des Schulprojektes in den wenigen Jahren seit der Gründung des Vereins im Jahre 2011. Der gemeinsame Besuch der Landwirtschaft in Sapouy im Süden Burkina Fasos war für uns alle wieder sehr informativ, vor allem für den Biologen Andreas. Dr. Wustinger wollte bei der Generalversammlung eine Präsentation seiner Eindrücke beitragen. Er wird diesen Vortrag bei nächster Gelegenheit nachholen.

Dr. Georg Harrer, Obfraustellvertreter des Vereins ‚Schule für Loumbila‘ und Ibrahim, der Verwalter der Landwirtschaft in Sapouy.

Jahr für Jahr können wir beobachten, wie sehr das Engagement der Eltern der Kinder für das Schulprojekt in Loumbila wächst – sei es die Mitwirkung im Elternverein oder ein Beitrag in Form von Mais, Linsen oder Bohnen für die Mittagsmahlzeit der Kinder. Einige von Ihnen trugen an Georg den Wunsch heran, in einer Abendschule Lesen und Schreiben zu lernen. Dazu benötigen wir eine kleine Fotovoltaikanlage, damit wir zumindest ein Klassenzimmer mit elektrischem Licht ausstatten können. Die Eltern können die Schule ja erst abends besuchen. Wir sind bemüht, diesem Wunsch möglichst bald nachzukommen und die Lehrer haben sich bereit erklärt, diesen Unterricht zusätzlich zu ihren Verpflichtungen zu übernehmen.

Zu unseren Besuchsverpflichtungen gehört die jährliche Konferenz mit dem zuständigen Schulinspektor. Diese brachte uns großes Lob für die Qualität des Unterrichts und unsere Unterstützung der Lehrer in Form von Fort- und Weiterbildungsseminaren ein. Der Bürgermeister von Loumbila ist sehr stolz, unsere Schule zu seinem Verwaltungsbereich zählen zu können und bestätigte uns das hohe Ansehen in der gesamten Umgebung. Besonders lobenswert erwähnte er unser Konzept des ‚Learning by Doing‘ – die Fahrradreparatur in Form von Werkunterricht für die Buben und das Nähen und Besticken von Schultaschen der Mädchen für die neuen Schulkinder. Bei ihm haben wir unsere große Sorge deponiert, dass eine schon in Bau befindliche Umfahrungsstraße für Ouagadougou sehr knapp an unserem Schulgelände vorbeiführt und die meisten Kinder diese dann auch überqueren müssen. Er versprach uns, für einen sicheren Schulweg der Kinder zu sorgen!

Dr. Gertrude Harrer: „Für unseren Besuch beim König der Mossi – dem ethnischen Oberhaupt des Landes – zog ich heuer ein Nationalkleid aus Burkina Faso an. Das freute den Moogho Naaba sehr, und er begrüßte mich mit den Worten: Hier kommt keine Fremde – du bist eine von uns! Ich habe ihm diesmal – im Gegenzug für seinen handsignierten Gedichtband vom letzten Jahr – ein von mir gewidmetes Buch als Gastgeschenk mitgebracht. Darin berichte ich in einem Kapitel über meinen ‚Unruhe’stand und die Geschichte der Entstehung des Schulprojektes und die damit verbundene Arbeit für den Verein ‚Schule für Loumbila‘. Ich feiere heuer im September meinen 95. Geburtstag, habe die Corona-Krise gut und gesund überstanden und freue mich schon sehr auf meine nächste Reise nach Afrika – sofern es die Pandemie zulässt!‘

Wir hoffen, dass wir Ihnen wieder einen umfassenden Einblick in unser Projekt geben konnten. Wir bedanken uns für Ihre Spenden und hoffen, dass Sie uns weiterhin helfen werden, das Projekt voranzutreiben. Wir hoffen auch, dass niemandem von Ihnen die Corona-Krise zugesetzt hat und wir alle in absehbarer Zeit wieder ‚normale‘ Verhältnisse leben können. Wir glauben auch, dass sich das Leben in Burkina Faso bald wieder normalisieren wird – allerdings heißt dort normal nach wie vor eine unglaubliche Armut.


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