Im Jänner 2016 reiste Fr. Dr. Gertrude Harrer
(selbstverständlich auf eignen Kosten) nach Loumbila um sich wieder persönlich ein aktuelles Bild von den Fortschritten unserer Projekte in Burkina Faso zu machen. Hier lesen Sie ihren
Bericht
Die Enkelkinder der Obfrau hatten Tier-Embleme für die einzelnen Klassen der Schule in Loumbila entworfen um eine eindeutige Zuordnung der Klassenfotos zu ermöglichen. Viele Kinder in Loumbila kannten diese afrikanischen Tiere wie Elefanten, Löwen, Giraffen oder Störche nicht, weil sie in Westafrika wegen der Trockenheit nicht vorkommen. Es war eine komplikationslose Reise mit einem liebevollen Empfang. Dass es zwei Tage nach der Ankunft in dem sonst sehr ruhigen Land einen Terroranschlag auf ein Nobelhotel in Ouagadougou mit mehreren Toten gab, hat man erst aus den Medien erfahren.
Die Schule hat derzeit fünf Klassen mit insgesamt 200 SchülerInnen. Die Kinder sind gesund, seit jedes neue Kind ein Malarianetz erhält ist kein neuer Malariafall mehr aufgetreten. Zwischen den beiden Schulgebäuden liegt die Fahrrad-Werkstatt. Die Buben sind sehr interessiert, die besten sind nahezu berufsreif. Die Obfrau gratulierte dem Lehrer. Der Nähunterricht für die Mädchen ist noch im Aufbau.
Die Obfrau überreicht jedes Jahr jedem Kind ein neues Tshirt, diesmal in Rot und mit aufgedrucktem Klassenemblem. Viele der grösseren Kinder haben Schwielen an den Händen.
Beim Jahresfest wurde diesmal ein runder Geburtstag der Obfrau gefeiert mit einen Fussballmatch, Kerzen, Gesang und einem Theaterstück. Zu Essen gab es für jeden der ca. 300 Gäste Spagetti (Hörnchen) mit Gemüse und ein Stück Kuchen. Mathilde, die Gattin von Dr. Issa hatte alles perfekt vorbereitet.
Der Obst- und Gemüsegarten auf dem Schulgelände wird wieder händisch bewässert. Es gibt vielerlei Gemüse, sowie Bananen und junge Mango- und Orangenbäume. Ein Teil des Areals ist verwildert und von einem schilfartigen Gras bewachsen, das gut zum Dachdecken verkauft werden kann.
Die Hühnerfarm mit ca. 30 Tieren liefert reichlich Eier für die Schulküche, der Rest wird verkauft.
Die notwendigen Cerealien liefert das Feld. Es liegt 100 km südlich der Schule ausserhalb der Sahelzone und misst 1 km2. Es gedeihen Mais, Hirse, Erdnüsse und Bohnen in Dreifelderwirtschaft. Endlich konnte die Obfrau das Feld besichtigen, sowie die grossen Pflanzlöcher für Mangobäume. Inzwischen sind über 4000 gepflanzt worden, eine Investition in die Zukunft. Ein Teil des Areals ist der Honigernte gewidmet, der Honig wird verkauft.
Es wurden auch Kontakte zu Schulbehörden und möglichen weiterführenden Schulen der Umgebung gepflegt.
Der Anblick der glücklichen und ausreichend ernährten Kinder, die eifrig lernen, lässt hoffen, dass zumindest diese Kinder berechtigte Hoffnung auf ein Leben in Würde in ihrer Heimat haben und sich nicht aus Verzweiflung für die lebensgefährliche Reise über das Mittelmeer entscheiden werden.
Am 01.07.2015 wurde in der Tenbo Schule in Loumbila ein grosses Fest um Ende des Schuljahres gefeiert. Die Schulkinder brachten traditionelle Tänze zur Aufführung und feierten das erfolgreiche Schuljahr. Sehen Sie selbst die Freude und den Stolz der Kinder und ihrer Eltern.
Im April 2015 wurde in der Schule von Loumbila die Lehr-Schneiderei eröffnet.
Jetzt können die Mädchen der Schule an den Nähmachinen ausgebildet werden. Bitte lesen Sie mehr über unser spezielles Bildungsangebot in der Tenbo Schule.
Am 14.01.2015 fand die alljährliche Weihnachtsfeier in der Tembo Schule in Loumbila statt. Der Termin ist in Afrika nicht an den 24.12. gebunden. Weihnachten wird dort freier interpretiert. Die
Kinder der ersten Klasse erhielten wie in den vergangenen Jahren ein Moskitonetz für die Nacht.
Seit alle Kinder der Schule ein solches Netz haben, ist unter den Schulkindern kein schwerer Fall von Malaria mehr aufgetreten. Das ist in der Region um Loumbila sehr
ungewöhnlich.
Alle Kinder erhielten zwei Schuluniformen und ein T-shirt. Sehen Sie selbst die Freude der Kinder.
Die Grösse der Schule macht es zunehmend schwieriger, alle Kinder einer Klasse zuzuordnen. Die Obfrau der Vereins Schule für Loumbila kam gemeinsam mit der Schulleitung zu dem Entschluss den einzelnen Klassen Tiere zuzuordnen was die Kinder mit Begeisterung aufnahmen. Sehen Sie hier die Klasse "Schmetterling"
Hier sehen Sie den den Einzug der "Elephanten".
Hier sehen Sie die Klasse der "Löwen".
Für die stolzen Eltern ist das ein grosser Tag. Die Eltern der Kinder nehmen am Schulalltag grossen Anteil und feiern mit.
Am 29.12.2014 um 14:05 wiederholt Ö1 die Sendung Radiodoktor in der Menschen aus dem österreichischen Gesundheitswesen vorgestellt werden, die In Afrika Projekte umsetzen. Der Verein Schule für Loumbila ist eines der drei Projekte von denen diese Sendung berichtet. Hier können Sie die Sendung nachhören.
Heuer hat unsere Schulstiftung in Loumbila die schuleigene Landwirtschaft in Betrieb genommen. Die Ernte wurde bereits eingebracht und war sehr zufriedenstellend. Der Zweck dieser
Landwirtschaft ist es einerseits die ausreichende Ernährung der Schulkinder zu gewährleisten und dabei unabhängig von den stark schwankenden Weltmarkt–preisen zu sein. Andererseits
können durch den Verkauf von Teilen der Ernte wichtige Einnahmen für die Schule und deren Ausbau erwirtschaftet werden.
Lassen Sie sich in diesem kurzen Film vom Gründer der Schule in Loumbila, Dr. Issa Ouedraogo durch das Feld führen.
Burkina Faso kehrt wieder zum Alltag zurück. Die neue Regierung unter der Führung des Militärs hat zu arbeiten begonnen. Es werden freie Wahlen vorbereitet. Nach 3 Jahrzehnten ohne freie Wahlen ist das eine echte Herausforderung, wie wir sie uns in Europa kaum vorstellen können.
In der Tenbo-Schule in Loumbila geht alles seinen normalen Weg.
Derzeit gibt es 4 Klassen in der Schule. Nach den französischen Schulsystem heissen sie CP1 (cours préparatoire) und CP2, sowie CE1 (cours élémentaire) und CE2.
CP1 Mit Lehrer
CP2 mit Lehrer
CE1 mit Lehrer
CE2
Wie wir derzeit in den Medien verfolgen können, durchlebt das Land unserer Schule derzeit schwierige Zeiten. Nach 27 Jahren an der Macht ist Präsident Blaise Compaore zurückgetreten und das Militär hat zunächst die Macht übernommen.
Wir stehen in engem Kontakt mit Dr. Ouedraogo in Ouagadougou. So weit wir wissen ist der Schulbetrieb derzeit möglich und die Verpflegung der Kinder gewährleistet.
Gerade in Zeiten der Unsicherheit ist ein stabilisierender Rückhalt durch unserer Unterstützung von Österreich aus für unsere Partner in Burkina besonders wichtig.
Wir halten alle Interessierten auf diesem Wege über die Entwicklungen in der Schule auf dem Laufenden.
Rechtzeitig zum Schulbeginn wurden die neuen Klassenräume fertiggestellt und es wurden 3 neue Lehrer eingestellt. Hier sehen sie das stolze Team der Tenbo Schule in Loumbila.
Am 18.08. brachte die Medizinsendung der Radiodoktor auf ORF Ö1 ein Interview mit MR Dr. Gertrude Harrer und Dr. Georg Harrer. Die Sendung befasste sich mit ÖsterreicherInnen aus Gesundheutsberufen, die eigene Entwicklungshilfeprojekte gegründet haben.
Am 27. 06. 2014 fand in der Tenbo-Schule in Loumbila ein grosse Feier zum Schulschluss statt. Diese Feier wird von Jahr zu Jahr grösser, da die Schule stetig wächst. Dr. Issa Ouedraogo, Gründer der Schule hielt die Ansprache. Für ihn war es sicher schwer, ist doch seine Ehefrau, Mitbergründerin und Namenspatronin der Schule, Tiepnoma "Tenbo" Ouedraogo im vergangenen Schuljahr nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Ihr wurde bei dieser Feier in besonderem Masse gedacht. Die Schule wird in ihrem Sinne weitergführt und es wurde schon mit der Errichtung weiterer Schulgebäude auf dem Gelände begonnen.
Sehen Sie sich die Bilder von der Feier und vom Neubau an.
Die praktische Unterricht in Fahrradreparatur hat begonnen. Ein erfahrener Mechaniker bringt den Schülern der Tenbo-Schule das Wiederherstellen und Warten von Fahrrädern bei. Auf diese Wiese werden Grundlagen der Mechanik und der sorgsame Umgang mit Material und Werkzeug vermittelt.
Im Dezember 2013 wurde ein Seefrachtcontainer mit Sachspenden für die Tenbo-Schule nach Burkina Faso verschifft. Am 14. März fand in der Schule die feierliche Containeröffnung statt. Die über 100 Fahrräder sind nun der Beginn einer Ausbildungsstätte für Fahrradreperatur, wo die Schulkinder lernen können, wie man Fahrräder wartet und instand setzt. Die Nähmachinen sind der Beginn einer Lehr-Schneiderei. Die 4 Ackermaschinen werdendringend für die schuleigene Landwirtschaft gebraucht und helfen die Schule unabhängig von Nahrungsmitteleinkäufen zu machen. Mehr über den Container...
NACHRUF
Mme. Tiepnoma "Tenbo" Ouedraogo
gestorben am 14.8.2013
in Ouagadougou, Burkina Faso
SHE HAD A DREAM.
Manchmal, wenn du zu Bett gehst, hast du einen Traum, und wenn du aufwachst, kennst du den Weg .....
Tenbo Ouedraogo hatte einen Traum; sie wachte auf und wusste wie es ihn umzusetzen galt. Ihr Leben war kurz, zu kurz, und doch war es für viele Menschen nachhaltig bedeutsamer, als manch längeres Leben es nicht hätte schaffen können.
Die Saat hat sie gesät, die Früchte ihres Wirkens begann sie gerade zu ernten, als sie gehen musste. Die wirklich große Ernte durfte sie nicht mehr erleben, aber sie wird noch folgen, größer als Tenbo jemals dachte, weit über die Grenzen, tief in den Herzen der Menschen und Afrikas.
Madame Tenbo - so wurde sie von allen respektvoll genannt - wurde am 1. Juli 1966 als drittes von 11 Kindern geboren. Als Lehrerin unterrichtete sie an der Dupret Pierre Missionary School in Ouagadougou Englisch, wo sie 1982 Dr. Issa Ouedraogo, ihren späteren Ehemann kennenlernte. Gemeinsam gründeten die beiden 1998 in Ouagadougou ein Krankenhaus , das heute ca. 80 Mitarbeiter beschäftigt und sozial schwache Bevölkerungsschichten am Rande der Stadt medizinisch versorgt. Mme.Tenbo verabschiedete sich in dieser Zeit vorübergehend von ihrer Tätigkeit als Lehrerin und unterstützte ihren Mann fortan als Administratorin der Klinik.
4 Kinder entstammen der Ehe. David, Jonathan, Daniel, Sarah sind heute 22, 19, 16 und 13 Jahre alt. Sie alle leben nahe der Klinik im erweiterten Familienverband. Ihr Zusammenleben wird getragen von tiefer Religiosität, ihr Haus ist ein Ort der Begegnung, ein offenes Tor der Gastfreundschaft und Lebensfreude.
Mme. Tenbo hörte nicht auf zu träumen. Bildung schien ihr der Schlüssel zu sein, Kinder zu lehren war ihre Profession. Als die Schule von Loumbila 2011 ihre Tore öffnete, hatte sie schon viele mit ihrer Vision ins Boot geholt. Weit über die Grenzen ihres Landes fanden sich Förderer und Unterstützer. Im Oktober 2013 startete das neue Schuljahr mit der 3. Schulklasse, mit insgesamt 100 Schülern, 5 Lehrern, mit Land, dessen Bewirtschaftung mittlerweile die nahezu autonome Versorgung der Schule ermöglicht.
In der Schule lag Mme.Tenbos ganzes Herz; stolz war sie und glücklich an der Seite ihres Mannes, geführt von ihrem Gott und in der Gemeinschaft derer, die an sie und ihre Vision glaubten.
Eine Frau mitten in Afrika - massiv und unübersehbar in ihrem Auftreten; still, zurückhaltend und ruhig in ihrem Agieren. Schade, dass sie so früh gehen musste.
Madame Tenbo verstarb am 14. August 2013 nach kurzer schwerer Krankheit. Sie fand ihre letzte Ruhestätte auf dem Gelände der Schule.
Ich bin dankbar diese strake Frau kennengelernt zu haben,
bin froh für die Kinder Loumbilas, denen sie eine Zukunft gegeben hat,
bin zuversichtlich für das Land "der ehrenwerten Menschen", das so starke Persönlichkeiten hervorbringt,
habe hohen Respekt vor Tenbos Lebenswerk,
bin beeindruckt von ihrem visionären Wirken,
von ihrer Kraft und ihrer Güte zugleich.
Danke, Tenbo !
Wir brauchen Menschen wie Dich; du wirst Vorbild sein für all jene, die an die Menschen glauben, an die Menschen einer großen, wunderbaren und gerechten Welt ohne Grenzen.
Dr. Michaela Riegler-Keil
21.Oktober 2013